Das Clubmotto: Més que un club
Albert Einstein sagte einmal: "Das Schlimmste ist, wenn nirgends etwas ist, mit dem man sich identifizieren kann."
Mit dem Vereinsmotto des FC Barcelona identifizieren sich Spitzenstars und Nachwuchstalente, Trainer und Funktionäre, über 170.000 Mitglieder und mehr als 57 Millionen Culés in ganz Europa.
„Més que un club“ – „Mehr als ein Verein“, das ist auch mehr als eine leere Worthülse, in mehrfacher Hinsicht zeigt Barça sich als „gesellschaftliche Institution“, als vielseitiger, kompetenter, offensiver Spielmacher - im Sturm auf innovative Nachwuchsarbeit ebenso wie als „Verteidiger von Demokratie und Freiheit“ und am Anstoßpunkt für soziales Engagement.
„Mehr als ein Verein“ – Autonomie als Ideologie
Wenn auch Gründervater Joan Gamper als gebürtiger Schweizer eigentlich durch einen „Transfer“ nach Barcelona kam, so sah er „seinen“ FC Barcelona doch als pro-katalanischen Verein und als repräsentatives Symbol für die politische und kulturelle Eigenständigkeit Kataloniens.
Ex-Präsident Narcís de Carreras kreierte 1968 das Vereinsmotto des „Aushängeschilds Kataloniens“ und bestärkte die Katalanen in ihrer „Identität als eigenes kleines Land“ durch eine Institution, die die Stadt Barcelona und die Region Katalonien auf dem grünen Rasen von Stadien in der ganzen Welt repräsentiert.
So spielt Barça beim El Clásico zwar auf das Tor von Real Madrid, will damit symbolisch aber auch den spanischen Zentralstaat besiegen und als „ mit dem Ball bewaffnetes Heer Kataloniens“ Freiheit für die Kulturnation und eine Ausweitung der autonomen Befugnisse gewinnen.
„Mehr als ein Verein“ - UNICEF-Logo statt Sponsoren-Euro
Nachdem die Blaugrana-Trikots über 107 Jahre lang kein Firmenname, dafür aber seit der Saison 2005/06 die katalanische Flagge zierte, zeigte der FC Barcelona 2006 auch betreffend internationale, soziale Verantwortung Flagge. Auf blau-rotem Grund strahlt golden das UNICEF-Logo, deren Arbeit bis 2011 von Barça außerdem mit jährlich 1,5 Millionen Euro unterstützt wird.
Nicht der erste Volltreffer der Katalanen in diesem Bereich, schon 1994 wurde die Fundació FC Barcelona zur Förderung von Sport und Bildung, besonders mit den Projekten XICS und JES für Kinder der Dritten Welt, gegründet. Die Millennium-Entwicklungsziele der UNO erhalten jährlich 0,7 Prozent des Einkommens von Barça, auch der erste, 2010 von den Katalanen akzeptierte Trikotsponsor, die Qatar Foundation, ist ein gemeinnütziger Verein.
„Mehr als ein Verein“ – Nachwuchs-Joker statt Transfer-Poker
Der FC Barcelona vertraut auf „viele Eigengewächse auf dem Platz“ statt auf teure Ankäufe und macht in seiner hauseigenen Nachwuchsakademie La Masia aus jungen Talenten kreative Ballkünstler, die sich dem runden Leder ebenso stark verbunden fühlen wie ihrem Club.
Internationale Superstars wie Guillermo Amor, Josep Guardiola, Xavi, Roger García, Pedro Rodríguez Ledesma oder Cesc Fàbregas sind echte Barça-Sprößlinge, die wie Gerard Piqué nicht „für einen Verein spielen“, sondern „die Vereinsfarben, den Klub und das Wappen wirklich spüren.“