Ex-BVB-Spieler Marc-Andre Kruska klagt über Jungprofis von heute

22.02.2022 um 14:22 Uhr
von Kevin Richau
Redakteur
Berichtet seit 2021 für Fussballeuropa.com über den internationalen Fußball.
imago marc andre kruska
Foto: Thomas Zimmermann / imago images
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In Kruskas Augen wird den jungen Talenten beispielsweise zu wenig Verantwortung übertragen. "Es ist wichtig, nach der Ballannahme gute Entscheidungen zu treffen", brachte der 34-Jährige im Gespräch mit Sport Bild an.

"Viele Nachwuchsspieler können aber heute nicht selbstständig Entscheidungen treffen, weil ihnen zu viel vorgegeben wird." Auf dem Platz liefe demnach alles nach dem gleichen Schema ab, weshalb den Spielern eine eigene Handschrift verwehrt bleibt.

Der frühere Mittelfeldspieler nimmt in seiner Kritik auch die gestandenen Profis mit ins Boot, die ihm bei seiner Entwicklung einst sehr geholfen haben. Spieler wie Sebastian Kehl oder Dede nannte er da als positive Beispiele, auch wenn die Anwärter mitunter mies behandelt wurden. "Die älteren Spieler haben die Ballsäcke nach dem Training in die Dusche geworfen, wir Nachwuchskicker haben Shampoo und eine Schuhbürste bekommen, mussten die Bälle putzen."

Genau diese rauen Sitten formten nach Kruskas Auffassung damals den Charakter. Heutzutage würden diese Maßnahmen fehlen. "Das finde ich traurig, denn für mich gehört so etwas dazu. Das hat etwas mit Respekt und Demut zu tun."

Kruska: "Schalke mochte ich nicht"

2009 wäre Marc-Andre Kruska beinahe bei Real Madrid gelandet. Er sagte den Königlichen damals jedoch ab, was er jetzt ein wenig bedauert. Die Abfuhr an den FC Schalke würde er allerdings wieder verteilen. "Ich war immer BVB-Fan, und Schalke mochte ich nicht. Ich war einmal zum Probetraining dort, bin aber 1999 nach Dortmund gewechselt und war stolz."