
Es war der Aufreger des Fußball-Sommers 2000: der Blockbuster-Wechsel von Luis Figo aus Barcelona zum Erzrivalen Real Madrid. Ex-Barça-Präsident Joan Gaspart blickt zurück - und kritisiert Real-Boss Florentino Perez.
"Es war ein Meisterstück von Florentino, aber illegal", behauptet Gaspart, der von 2000 bis 2003 der oberste Funktionär der Katalanen war. "Es war ein Fall, in dem wir sicher vor Gericht gewonnen hätten."
Luis Figo, der 1995 von Sporting Lissabon zu Barça gekommen war, befand sich im Sommer in Gesprächen über eine Vertragsverlängerung, doch Figo-Berater Jose Veiga hatte vereinbart, Figo zu Real Madrid zu bringen, sollte Perez die Präsidentschaftswahlen gewinnen.
Als Vertragsstrafe wurden angeblich drei Millionen Euro vereinbart, die Figo im Falle einer Absage an die Königlichen hätte zahlen müssen. Der FC Barcelona hätte das Dokument anfechten können, stellte aber die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung ein und verkaufte Figo schließlich für 60 Millionen Euro an den spanischen Rekordmeister.
Gaspart wollte im Gehaltspoker offenbar nicht mit der Offerte von Madrid gleichziehen. "Vielleicht hätten wir mehr tun können, aber es hätte die Finanzen des Vereins zerstört", so der Ex-Boss. Figo habe zudem Angst gehabt, dass Real die Vertragsstrafe doch hätte durchsetzen können.
Nach fünf Jahren im Estadio Santiago Bernabeu wechselte Figo zu Inter Mailand. 2009 beendete er seine Karriere bei den Nerazzurri.