
"Der einzige Verein, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will", fragte sich Julian Nagelsmann vor Kurzem, wie der FC Barcelona den Transfer von Robert Lewandowski überhaupt finanzieren kann – und nahm damit öffentlich Kritik am Geschäftsgebaren der Blaugrana. Der Gegenangriff auf den FC Bayern hat einige Zeit auf sich warten lassen.
"Ich habe eine gewisse Unkenntnis und Uninformiertheit bei einigen Verantwortlichen festgestellt, einige haben sogar die Realität verdreht", sagte Barça-Boss Joan Laporta am Donnerstag vor versammelter Presse.
Durch verschiedene "Finanzhebel", wie es im Kosmos des spanischen Vizemeisters gerne genannt wird, hat sich Barça auf dem Transfermarkt verstärken können, gab Stand jetzt über 150 Millionen Euro für neues Personal aus. Weil dabei aber kaum etwas vom Schuldenberg abgebaut worden war, regt sich bei der internationalen Konkurrenz Kritik.
"Barça war vor einem Jahr in einer kritischen Situation"
"Es stimmt, dass wir vor einem Jahr in einer kritischen Situation waren. Aber wir sind ein 122 Jahre alter Verein mit sehr wichtigen Vermögenswerten", führte Laporta aus. "Sie waren sich der Stärke und Unterstützung, die dieser Verein hat, nicht bewusst."
Speziell an den FC Bayern richtet Laporta eine unmissverständliche Botschaft: "Wenn ich mich nicht in die Führung des Vereins einmische, würde ich sie bitten, dasselbe zu tun und sich nicht bei uns einzumischen. Sollen sie sich doch um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern."
Barça mischt in diesem Sommer den Transfermarkt auf und avanciert durch die Verpflichtungen von Lewandowski, Raphinha, Franck Kessie, Jules Kounde und Andreas Christensen zu dem europäischen Verein mit den höchsten Ausgaben. In der Rangliste folgen der FC Bayern (137,5 Mio. Euro) und der FC Arsenal mit 132,1 Millionen Euro.