
Die Münchener sind auf der Suche an einem Sportdirektor im Nachbarland Österreich fündig geworden. Christoph Freund wird zum 1. September RB Salzburg verlassen und sich dem deutschen Rekordmeister anschließen, um dort die Nachfolge von Hasan Salihamidzic (46) anzutreten, den der FC Bayern etwas unrühmlich unmittelbar nach Gewinn der deutschen Meisterschaft von seinen Aufgaben entbunden hat.
"Wir freuen uns, dass wir in Christoph Freund einen so erfahrenen wie erfolgreichen Sportdirektor für den FC Bayern gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft künftig weiter zu stärken", wird Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen (55) in der offiziellen Mitteilung zitiert.
Freund bei RB Salzburg extrem erfolgreich
Christoph Freund leitete seit 2015 das sportliche Geschehen beim österreichischen Dauermeister und hatte eigentlich noch einen gültigen Vertrag bis 2026. Mit freundi im Amt wurde RB Salzburg in jeder Saison österreichischer Meister und konnte sich außerdem in der Saison 2019/20 erstmals für die Champions League qualifizieren.

Seitdem der 46-Jährige im Amt ist, haben die Salzburger obendrein ein Transferplus von über 420 Millionen Euro zu verbuchen. Daran hat Freund großen Anteil, da es ihm immer wieder gelungen ist, junge und unbeschriebene Talente zu entdecken und sie anschließen für hohe Ablösesummen an europäische Topklubs zu verkaufen. Einige prominente Beispiele sind Erling Haaland (23), Karim Adeyemi (21) und Dominik Szoboszlai (22).
"Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen des FC Bayern war für mich klar, dass ich diese neue Herausforderung annehmen möchte. Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert", sagt Freund über seinen bevorstehenden Wechsel in die bayrische Landeshauptstadt.
Pacult gratuliert Freund
"Wenn so ein Klub anklopft, dann fällt es schwer, nein zu sagen", gratuliert Peter Pacult, ein ehemaliger Weggefährte und Landsmann von Freund, dem 46-Jährigen zu seiner neuen Aufgabe.
"Ich kenne den Christoph schon, seit er noch ein junger Bursche war – und jetzt ist dieser junge Bursche Sportchef beim FC Bayern, einem der bekanntesten Vereine der Welt? Das ist ein super Werdegang. Er hat bei RB Salzburg über viele Jahre tolle Arbeit geleistet, hat tolle Transfers eingetütet und kennt sich im Scoutingbereich sehr gut aus", lobt der ehemalige Trainer von 1860 München den zukünftigen Sportchef der Bayern.
Pacult hofft, dass sich Rummenigge und Hoeneß raushalten
"Ich hoffe, dass ihn Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge seine Arbeit machen lassen", ergänzt Pacult, der sich wohl auch bewusst ist, dass Freund an der Isar auf zwei Alphatiere stoßen wird, gegen die man sich bei Entscheidungsfindungen erstmal behaupten muss.
Eine Prognose, wie erfolgreich der FC Bayern mit Christoph Freund sein wird, wollte er nicht abgeben. "Es ist kein Wunschkonzert, man hat ja gesehen, wie lange Pep Guardiola dem Henkelpott mit Manchester City hinterhergelaufen ist. Ich bin gespannt, ob er mit den Bayern ganz oben angreifen kann."
Heiner drückte die Erwartungen noch im Juni
Vor kurzem bremste FCB-Präsident Herbert Heiner (69) noch die Erwartungen nach einer schnellen Lösung für die Sportdirektor-Position. "Wir sind überhaupt nicht unter Zeitdruck und gucken uns den Markt an, denn die Leute, die wir suchen, sind nicht zu Hause und drehen Däumchen, sondern stehen in der Regel alle unter Vertrag." Die Lösung mit Freund kam daher deutlich schneller als gedacht.
Als Kandidaten kursierten auch Markus Krösche (42) und Max Eberl (49) durch die Gerüchteküche. Besonders Max Eberl wurde lange Zeit als Wunschlösung gehandelt, an eine Freigabe seitens der Leipziger war jedoch nicht zu denken, zumal der 49-Jährige noch nicht mal ein Jahr im Amt ist.
Verwendete QuellenAZ