
Vor der Partie gegen Arminia Bielefeld warf Nagelsmann bereits einen Blick in die Zukunft und sprach dabei einige Probleme an, die er gerne durch Neuverpflichtungen lösen würde. An dem nötigen Mut fehlt es dem Münchener Coach in dieser Angelegenheit definitiv nicht. "Irgendwann musst du ein bisschen ins Risiko gehen, in der Hoffnung, dass hinten dann mehr rauskommt", erklärte er auf der Pressekonferenz.
Am Sonntag zügelte Sportvorstand Hasan Salihamidzic seinen ehrgeizigen Trainer und verwies auf die Philosophie des deutschen Rekordmeisters. "Es wird nicht so sein, dass wir irgendwelche großen Risiken eingehen werden", stellte der 45-Jährige bei DAZN klar. Dieses Vorgehen würde nicht zum FC Bayern passen. Der Tabellenführer der Bundesliga ist nicht unbedingt für kostspielige Transfers bekannt und will von dieser Marschrichtung zeitnah anscheinend nicht abweichen.
Nagelsmann pocht auf Lösungen
Nach dem 3:0 über die Bielefelder wurde Nagelsmann auf die Aussage seines Sportvorstands angesprochen und lenkte teilweise ein. Gleichzeitig betonte er die große Bedeutung des kommenden Sommers. "Für mich ist es immer die Frage: 'Wo willst du hin auf lange Sicht?' Du darfst einfach nicht zu viele Transferperioden verschlafen, weil so viele hast du nicht."
Alleine im letzten Jahr verloren die Bayern mit Jerome Boateng und David Alaba zwei Stützen in der Hintermannschaft, die nicht adäquat ersetzt wurden. Im Sommer geht mit Niklas Süle der nächste wichtige Spieler im Abwehrzentrum. Die Defensive sorgte in dieser Saison für viel Kopfzerbrechen und auch in der Offensive droht der Abgang von Mittelstürmer Robert Lewandowski.
Fest steht: Ein mittelgroßer Umbruch nach einer Saison mit "nur" einem Titel wird an der Säbener Straße nicht ohne ein gewisses Maß an Risiko realisierbar sein. Andernfalls droht womöglich eine weitere Spielzeit, in der die Münchener ihren Erwartungen hinterherlaufen.