
Das Erkennen und Fördern von jungen Spielern sei zwar "ganz wichtig", betonte der 72-Jährige in der WELT. "Aber du musst als Klub wie der FC Bayern auch bereit sein, mal einen Knaller zu verpflichten, der viel kostet", sagte Jupp Heynckes weiter.
Eine große Meinungsverschiedenheit mit Uli Hoeneß sieht der Fußballlehrer aber nicht. "Ich glaube schon, dass der FC Bayern einen Plan hat – und Uli Hoeneß, Karl Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic wissen, was sie wollen", sagte Heynckes.
Der Interimscoach weiter: "Die Umsetzung ist aber nicht immer einfach. Du brauchst zum Beispiel im Scouting eine hohe Begabung und Kompetenz, um Spieler einschätzen zu können. Vor allem junge Spieler."
Einen besonders jungen und schon sehr guten Spieler hätte der FC Bayern in Timo Werner vor einigen Jahren "aus Stuttgart holen müssen", stellte der Coach klar. Inzwischen spielt er bei RB Leipzig groß auf und ist Nationalspieler.
Dabei hätte Werner auch gut im Kader der Münchener brillieren und sich weiterentwickeln können, geht es nach Jupp Heynckes.
"Der hätte hier sehr gut lernen können. Das ist genau der Denkfehler, der oft gemacht wird. Es müssen die Besten spielen. Da ist es egal, ob sie jung oder alt sind", führte Heynckes aus.
"Glauben Sie denn, dass ein Franck Ribéry davon ausgehen kann, dass er immer spielt? Nein. Wenn er nicht gut drauf ist, spielt er nicht. Wie gesagt, man muss sich rechtzeitig um junge, gute Spieler kümmern. Sie fördern und mit ihnen reden. Sie führen und motivieren."