Napoli-Erfolgsmanager Cristiano Giuntoli soll Juventus Turin wieder nach oben führen

06.07.2023 um 15:58 Uhr
von Giovanni Deriu
Redakteur Serie A
Italien-Experte, verfolgt das Geschehen in Serie A, B und auch C seit drei Jahrzehnten.
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Cristiano Giuntoli steht angeblich vor einem Wechsel zu Juventus Turin - Foto: / Getty Images
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Die PR-Bühne überließ Giuntoli lieber dem SSC-Mäzen und "Presidente", Aurelio de Laurentiis, der sein Geld mit Filmen und Schnulzen macht – und stets zwischen Hollywood und Napoli pendelt. Der Presidente selbst gibt zu, er sei sicher kein Fußballfachmann, aber der Calcio und die Filmindustrie hätten viel gemeinsam. Nämlich ein interessiertes Publikum, und es würden Träume verkauft.

Als Geldgeber spricht de Laurentiis natürlich immer ein gewichtiges Wort mit. Financial Fairplay ist dem Boss wichtig, und der Presidente konnte sich, nachdem die Meisterschaft eingefahren war, ein kleines Tackling gegen Juve nicht verkneifen: De Laurentiis erklärte, sein Napoli habe einen ehrlichen Fußball gespielt und die Finanzen stets im Blick gehabt - im Gegensatz für Rekordmeister Juventus.

Doch schon in den letzten Wochen vor der großen Meisterfeier zogen auch über dem Vesuv Wolken auf – das Team droht auseinander zu fallen. Luciano Spalletti, zur Trainerlegende von Napoli erkoren, meinte schon früh, er brauche Pause und wolle ein "Sabbatical" einlegen. Des Weiteren drohen wichtige Spieler wegzubrechen. Abwehr-Boss Min-Jae Kim (26) ist bereits auf dem Weg zum FC Bayern. Goalgetter Osimhen könnte ebenfalls verkauft werden, und der Verbleib von Khvicha Kvaratskhelia (22) ist noch nicht sicher – doch der Georgier soll unbedingt gehalten werden.

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Erfolgstrainer Luciano Spalletti kehrt dem SSC Neapel den Rücken - Foto: ph.FAB / Shutterstock.com

Cristiano Giuntoli vor Juve-Wechsel

Umso erstaunlicher, dass der Sportdirektor und Kaderplaner Giuntoli kurz vor der Vertragsunterzeichnung bei der Vecchia Signora steht. Ausgerechnet zum verhassten Rivalen Juventus Turin aus dem reichen Norden, stöhnen die SSC-Fans auf. Radiosportiva Milano, Tuttosport und weitere Sportgazzetten berichten, dass der neue Juve-Sportdirektor nur Cristiano Giuntoli heißen könne. Die alte Dame sei im Umbruch, und der Erfolg müsse schnell wieder nach Turin. Der Scudetto in Neapel war Giuntolis Meisterwerk. Nun will Juventus möglichst schnell von Giuntolis weltweit enggespanntem Netzwerk an Scouts und Trainern profitieren.

Giuntoli will Milinkovic-Savic und Enzo Le Fee zu Juve lotsen

Giuntoli kommt überhaupt nicht trendy, sondern eher altmodisch daher, was seine Arbeitsweise betrifft. Das stört Juve wohl nicht. Cristiano Giuntoli wirkt bereits im Hintergrund mit. Das Sportblatt Tuttosport will wissen, dass Giuntoli der Alten Dame den Auftrag gegeben habe, an Enzo Le Fee (23) vom französischen Erstligisten FC Lorient dranzubleiben.

Außerdem glaube man zwar an Paul Pogbas Genesung, dennoch wolle Juventus den Kader breiter aufstellen. Deshalb habe Giuntoli auch Sergej Milinkovic-Savic (28, Vertrag bis 2024 bei Lazio Rom) noch nicht abgeschrieben.

Und ein neuer Name wurde im Kreis der interessanten Spieler aufgenommen: Yusuf Yazici (26), der an Trabzonspor ausgeliehen war und nun wieder bei, OSC Lille unter Vertrag steht. Bei knapp über zehn Millionen Euro dürfte Yazicis Preis liegen. Frankfurts Daichi Kamada wird ebenfalls hoch gehandelt.

Verwendete Quellen

tuttosport.com