
Lange Zeit war Jordan Henderson Publikumsliebling – nicht nur beim FC Liverpool, wo er gar Kapitän war, auch bei der englischen Nationalmannschaft. Damit ist nun offenbar Schluss.
Im Freundschaftsspiel gegen Australien gewann seine Mannschaft zwar mit 1:0, Henderson dürfte das Spiel dennoch eher mit schlechten Gefühlen in Erinnerung behalten. Der Vizekapitän der Three Lions wurde bis zu seiner Auswechslung in der 62. Minute von den eigenen Fans stets mit Pfiffen begleitet und ausgebuht.
Southgate: "Unverständlich, warum sie ihn ausbuhen"
Für England-Trainer Gareth Southgate ein No-Go, wie er nach dem Spiel zu verstehen gab. "Ich kann nicht verstehen, warum man Henderson ausbuht, einen Spieler mit 79 Länderspielen für England …", begann er und führte aus: "Sein Engagement und was er für England geleistet hat, ist außergewöhnlich. Seine Rolle auf und neben dem Platz ist phänomenal wichtig. Unverständlich, warum sie ihn ausbuhen." Der Grund für die Reaktion der Fans dürfte der Transfer Hendersons nach Saudi-Arabien sein.

Im Sommer wechselte der 33-Jährige vom FC Liverpool zu Al-Ettifaq in die Wüste. In der Vergangenheit galt Henderson stets als Unterstützer der LGBTQ-Community und setzte sich nicht nur neben dem Platz für eben diese ein.
Auch auf dem Feld setzte er häufig mit der regenbogenfarbenen Kapitänsbinde ein Zeichen. Der Wechsel in die Wüste wird dem Engländer übelgenommen, da das Land wegen der vor Ort herrschenden Menschrechtslage in der Kritik steht.
Henderson verteidigte Saudi-Wechsel
Henderson selbst äußerte sich kürzlich zu seinem Transfer und den damit einhergehenden negativen Stimmen: "Ich kann die Frustration verstehen. Ich kann die Wut verstehen. Dazu kann ich nur sagen, dass es mir leidtut, dass sie so fühlen. Meine Absicht war niemals, jemanden zu verletzen."
Seine Werte würden sich nicht ändern, "weil ich in ein anderes Land gehe, in dem die Gesetze möglicherweise anders sind", sagte er. Am Dienstag (20.45 Uhr) bei der Neuauflage des EM-Finals 2021 gegen Italien wird sich zeigen, wie die Fans reagieren.
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