
Mesut Özil war über Jahre hinweg einer der besten und anerkanntesten deutschen Nationalspieler, wurde unteranderem fünf Mal zum Nationalspieler des Jahres ernannt. Dennoch verlief das Ende seiner DFB-Karriere alles andere als versöhnlich. Der heute 35-Jährige Özil war nach dem WM-Vorrunden-Aus 2018 aus dem DFB-Team zurückgetreten und hatte dem DFB dabei Rassismus und Respektlosigkeit vorgeworfen.
Zuvor hatte ein gemeinsames Bild mit Teamkollege Ilkay Gündogan (33) und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan für Aufsehen gesorgt. Mittlerweile bedauert Özils Vater Mustafa die Umstände des Rücktritts. "Wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich das Rad zurückdrehen", sagte er gegenüber der Sportbild.
Mustafa Özil: "Ich bin traurig und enttäuscht"
"Mesuts Karriere durfte so nicht enden. Ich akzeptiere es bis heute nicht. Ich bin traurig und enttäuscht. Es tut mir weh." Sein Sohn sei damals "von seinem Umfeld beeinflusst" worden und werde noch immer "ein Stück weit benutzt", meint Mustafa Özil, der bis 2013 als Manager des gebürtigen Gelsenkircheners agierte.

Mesut Özil sorgte mehrfach mit politischen Statements für Aufsehen. Im Dezember 2019 hatte sich der damalige Profi des FC Arsenal in den sozialen Medien kritisch zur Unterdrückung der Uiguren in China geäußert, und auch zuletzt geriet er durch propalästinensische Posts ins Kreuzfeuer.
Mustafa dazu: "Man sollte aber nicht zu viel hineininterpretieren. Trotzdem wünsche ich mir als Vater, dass er Social-Media-Nachrichten über Herkunft, Religion, Politik einfach weglässt. Er ist Sportler", sagte Mustafa Özil, der die Hoffnung auf eine Aussprache zwischen seinem Sohn und dem DFB-Team nicht abgehakt hat.
Vater hofft auf DFB-Job für Mesut Özil
"Mein großer Wunsch wäre es, dass er zum Beispiel eines Tages für den DFB arbeitet, im Team-Management oder in irgendeiner beratenden Funktion wie etwa Ausländer-Integration."
Besser lief es zum Beispiel bei Ilkay Gündogan, ließ Mustafa Özil wissen. "Er war 2018 mit auf dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Kritik war groß. Und heute ist er Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Weil er ein gutes Umfeld um sich herum hat, gut beraten wurde."
Verwendete Quellen