
Ob Didier Deschamps über sein Vertragsende hinaus als Trainer der französischen Nationalmannschaft weiterbeschäftigt wird, soll sich nach der Weltmeisterschaft in Katar im Winter kommenden Jahres klären. Noel Le Graet hat in einem AFP-Interview zu den möglichen Szenarien Stellung bezogen.
Für den Verbandspräsidenten steht noch nicht sicher fest, dass Deschamps sein Amt niederlegen wird – egal bei welchem WM-Ausgang. "Wenn er die Weltmeisterschaft gewinnt, wird er vielleicht weitermachen wollen", sagte der französische Fußballchef. "Wenn er nicht gewinnt, hat er vielleicht Lust auf Rache. Ich mag ihn so sehr: Wir können nicht sagen, dass die Entscheidung bei ihm liegen wird. Ich glaube, dass sich die Loyalität gegenüber Didier ausgezahlt hat."
Unter Deschamps' Leitung holte Frankreich 2018 die Weltmeisterschaft und vor wenigen Monaten die Nations League. Zuletzt hatte der 53-Jährige aus eigener Perspektive angedeutet, eventuell wieder in den Klubfußball zurückkehren zu wollen. Sein Vertrag läuft Ende 2022 aus. Viele Beobachter haben längst Zinedine Zidane inthronisiert.
"Jeder denkt über Zinedine Zidane nach"
Damit wäre auch Le Graet fein, der sagt: "Jeder denkt darüber nach. Nehmen wir an, Didier sagt mir, dass er aufhört oder dass er nicht weitermachen will. Dann wird natürlich der Name Zidane auftauchen, wenn er frei ist." Le Graet formuliert es schon richtig: Wenn Zidane zu haben ist. Das wäre im Falle des Deschamps-Abtritts die große Frage.
Manchester United soll inzwischen Abstand genommen haben, favorisiert aber die Lösung mit Mauricio Pochettinon ab der kommenden Saison. Im Umkehrschluss soll Paris Saint-Germain über eine Zusammenarbeit mit Zidane nachdenken.
Le Graet hat das Geschehen ganz genau im Blick. Auf die Frage, ob Frankreichs Verband Zidane so lange warten lassen solle, bis sich die Situation bei der Equipe Tricolore endgültig geklärt hat, gibt Le Graet deutlich zu Protokoll: "Das werde ich nicht tun. Um die französische Nationalmannschaft zu führen, braucht man viel Lust. Wenn man es mit Kalkül macht, ist es nicht unbedingt das richtige System."
Verwendete Quellen: AFP