
Als im Prinzenpark der Schlusspfiff ertönte, herrschte eine beklemmende Atmosphäre. Die Ultras von Paris Saint-Germain hatten das Stadion längst verlassen, die Mannschaft musste nach dem 1:1 gegen den RC Lens und dem damit verbundenen zehnten Meistertitel in der Vereinsgeschichte nahezu unter sich feiern.
Marco Verratti stößt der anhaltende Protest der aktiven Szene, dem sich viele der Pariser Fans anschließen, sauer auf: "Das ist etwas, das ich nicht verstehe. Wir sind immer mit dem Herzen dabei. Wir sind normale Menschen, wir können gute und schlechte Momente erleben. Wir sind die ersten, die alles gewinnen wollen. Ich weiß, dass sie wegen Real Madrid enttäuscht sind, aber irgendwann muss man auch nach vorne schauen."
Verratti spricht freilich das vorzeitige Ausscheiden in der Champions League gegen den spanischen Rekordmeister an, das bei den Fans unter anderem dazu geführt hat, Protest einzulegen. Zum fünften Mal in sechs Jahren war für PSG im Achtelfinale der Königsklasse Schluss. Die Botschaft des frustrierten Anhangs richtet sich außerdem gegen die Klubführung sowie die Transferstrategie.
Ungeachtet des laufenden Disputs mit den eigenen Fans sorgt Verratti für ein Novum im französischen Fußball. Der 29-Jährige ist der erste Spieler, dem es gelungen ist, achtmal in Frankreich Meister zu werden. Verratti spielt seit 2012 für PSG.