
Nasser Al-Khelaifi ist nicht wirklich bereit dazu, ein Treuebekenntnis gegenüber Neymar abzugeben. Der feinfühlige Brasilianer ist in den letzten Jahren stets mit Samthandschuhen angefasst worden. Damit scheint nun endgültig Schluss.
"Wir erwarten von allen Spielern, dass sie viel mehr leisten als letzte Saison. Diejenigen, die in ihrer Komfortzone bleiben wollen, diejenigen, die nicht kämpfen wollen, werden an der Seitenlinie bleiben", baut Al-Khelaifi in seiner Funktion als PSG-Präsident in der Le Parisien eine Art Drohkulisse auf. "Jeder muss sein und 100 Prozent geben. Vielleicht sollten wir unseren Slogan ändern."
Neymar war seit seinem Wechsel nach Paris, der dem aus Katar finanzierten Klub 2017 die Weltrekordablöse von 222 Millionen Euro kostete, häufig kritisiert worden. Seine Werte lesen sich mit 160 Torbeteiligungen in 144 Pflichtspielen mehr als ordentlich. Der große internationale Wurf, den PSG mit seiner Verpflichtung erreichen wollte, ist bisher aber ausgeblieben.
Sportliche Erfolge statt Protzkader?
Al-Khelaifi sagt zwar, das große Träume grundsätzlich gut seien, man müsse in dieser Hinsicht aber vor allem realistisch sein: "Wir wollen nicht so viel Luxus, keinen Glitzer mehr. Wir müssen uns ändern, um Verletzungen und Disqualifikationen zu vermeiden. Die Spieler müssen den Verein lieben und auf und neben dem Platz diszipliniert sein."
Na hoppla! Hat da etwa ein Umdenken stattgefunden? Der wild zusammengewürfelte Kader, der zwar mit einigen Superstars befüllt worden ist, aber keine Symbiose bildet, könnte sich in den nächsten Jahren also grundlegend verändern. Man müsse eine "echte" Mannschaft mit Spielern aufbauen, die stolz seien, PSG zu repräsentieren, weiß Al-Khelaifi.
Auch aus diesem Grund habe sich der französische Fußballdauermeister dazu entschieden, mit Luis Campos zusammenzuarbeiten, der seit Kurzem als strategischer Berater figuriert. Al-Khelaifi: "Er hat mit Lille und Monaco die Liga gewonnen, indem er eine Kultur der Arbeit vermittelte."
Verwendete QuellenLe Parisien