
Auf einer Veranstaltung der italienischen Sportzeitung Gazzetta dello Sport verteidigte LaLiga-Boss Javier Tebas das Managementmodell des spanischen Fußballs und wetterte scharf gegen die Premier League und das finanzielle Management von PSG in den letzten Jahren.
Tebas verteidigt Barça-Transfers
"Barça konnte neue Spieler verpflichten, weil sie nur drei Millionen Euro ausgegeben haben. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie Spieler verkaufen müssen, bevor sie welche holen können und wissen, dass sie pro 100 Millionen Euro, die sie einnehmen, nur 40 Millionen ausgeben können", führte Tebas auf die Frage aus, wieso der FC Barcelona in diesem Transfersommer trotz exorbitanter Finanzprobleme so viele namhafte Spieler verpflichten konnte.
Barça müsse sein wettbewerbsfähiges Niveau beibehalten und gleichzeitig die Regeln einhalten, fügte der Spanier hinzu. Darüber hinaus betonte Tebas die Notwendigkeit, den Profifußball nachhaltig zu gestalten und nannte die spanische Liga als positives Beispiel:

"Die spanische Liga ist nachhaltig und gehört zu den fünf stärksten in Europa", so der Unternehmer. "Der spanische Fußball hatte eine schlechte Zeit während der Pandemie, aber jetzt hat er sich erholt und es ist wichtig, die Nachhaltigkeit zu gewährleisten".
Kritik an Premier-League-Klubs
Der 61-Jährige ließ es sich daraufhin nicht nehmen, das Eigentums- und Managementmodell der meisten englischen Vereine infrage zu stellen: "Es ist sehr schwierig, das Investitionstempo der englischen Vereine beizubehalten. In Spanien ziehen wir es vor, nachhaltig zu wirtschaften und keine Verluste zu machen."
Eine Aussage, die angesichts der über eine Milliarde Euro Schulden, die der FC Barcelona nach wie vor mit sich herumschleppt, etwas skurril wirkt. Der LaLiga-Chef hielt dennoch eine Lobeshymne auf den spanischen Fußball, der "seit dem Jahr 2000 insgesamt 34 europäische Titel gewonnen hat".
Auch PSG wird von Tebas nicht verschont
Der andauernde Zwist zwischen Javier Tebas und den Eigentümern von PSG erlebte auf der italienischen Veranstaltung auch eine weitere Episode. Das Management von Klubeigentümer Nasser Al Khelaifi (49) beschrieb der 61-Jährige mit folgenden Worten: "In Frankreich weiß man, dass PSG 605 Millionen Euro verbraten hat, und ohne Finanz-Engineering wäre es noch viel mehr. PSG könnte einen Meistertitel in Geldverschwendung gewinnen".
Verwendete Quellen