
Es war das Worstcase-Szenario, das Real Madrid unbedingt verhindern wollte: Nach langem Hin und Her reifte in Kylian Mbappe der Entschluss, seinen auslaufenden Vertrag bei Paris Saint-Germain doch zu verlängern. Nach einem Jahr intensiver Bemühungen gingen die Blancos letztendlich leer aus. Florentino Perez rechnet ab.
"Mbappe hat allen seinen Wunsch mitgeteilt, für Madrid zu spielen. Wir wollten ihn im August verpflichten, aber PSG wollte ihn nicht verkaufen. Er wollte damals gehen", erinnert sich Perez bei El Chiringuito de Jugones an den Sommer vergangenen Jahres zurück. Damals hatte Real über 100 Millionen Euro für Mbappes Dienste geboten, PSG blockte aber jedweden Versuch ab.
"Kylian Mbappe wurde unter Druck gesetzt"
Vor einigen Wochen kam es dann zur spektakulären Kehrtwende, die Perez aus seiner persönlichen Sicht wie folgt beschreibt: "Es verging viel Zeit und obwohl er immer wieder sagte, es sei sein Traum, änderte er innerhalb von 15 Tagen seine Meinung. In den letzten 15 Tagen wurde er politisch und wirtschaftlich unter Druck gesetzt, und er kam aus dieser Blockade heraus, in der er sich in Paris befand."
Mbappe sei damit gelockt worden, die Kontrolle über PSG übernehmen zu können. Perez sei dann klar geworden, dass er ein "anderer" Mbappe sei. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte zwischenzeitlich Kontakt mit dem Superstar, im persönlichen Austausch legte er Mbappe einen Verbleib an der Seine nahe.
"So ein Druck auf einen jungen Spieler fordert seinen Tribut. Was werden die anderen Mannschaften in Frankreich davon halten?", fragt sich Perez, um dann auszuführen: "Ich mag Mbappe nach wie vor sehr gern. Er hat sich bemüht, aber bei dem Druck, der auf ihm lastet, ist es schwierig, ihn mit 23 Jahren zu nehmen. Seine Mutter wollte, dass er zu Real Madrid geht, weil sie wusste, dass dies der Traum ihres Sohnes war, und jetzt erfährt man, dass sie in Trauer ist."
Enttäuschung über geplatzten Deal groß
Mbappes Verhaltensmuster, das er in den letzten Wochen hat erkennen lassen, missfallen Perez. Natürlich, was will er auch anderes sagen. Der Madrider Manager hätte den Ausnahmekönner unglaublich gerne an die Concha Espina geholt. In Perez' Äußerungen schwingt freilich eine große Portion Enttäuschung mit.
"Dieser Mbappe ist nicht mein Mbappe. Dieser Mbappe, der sich weigert, mit seiner Nationalmannschaft Werbung zu machen und der sich verändert hat, den will ich nicht", so Perez. "Ich will den Mbappe, der von Real Madrid träumt, und ich glaube, sie haben ihn verwirrt. Und es stimmt, dass er kommen wollte und dass es sein Traum war."
Verwendete QuellenEl Chiringuito de Jugones